Reformation in Fuchsmühl

Letzter übernahm im Todesjahr des Vaters als rechtmäßiger Lehensnachfolger das Fuchsmühler Lehengut aus der Hand des Kurfürsten Friedrich II. In seinen jungen Jahren war der Junker Christoph von Trautenberg ein wilder Geselle, über dessen Taten etliche Gerichtsprotokolle Zeugnis geben. Nach dem Tod des Vaters nahm er aber seine Pflichten ernster und führte dessen kluge und wirtschaftliche Verwaltung noch erfolgreicher fort. Schon nach wenigen Jahren seiner Lehensherrschaft konnte er dem Pfalzgrafen Richard 1.000 Gulden leihen, wofür die Stadt Weiden einstehen mußte. Die Stadt Eger empfing aus seiner Hand 8.000 Gulden als Darlehen und verpflichtete sich die Jahreszinsen i.H.v. 400 Gulden dem Rat der Stadt Kemnat zu reichen, für das von ihm gestiftete Spital. Während seiner Lehensherrschaft wurde in der Oberpfalz unter dem Kurfürsten Friedrich II. die Reformation eingeführt und wenige Jahre später, unter Kurfürst Friedrich III., auch der Kalvinismus. Im Jahr 1570 erbaute Christoph von Trautenberg unweit des Schloßgebäudes ein “Kirchlein“ und besetzte dieses mit einem evangelischen Pfarrer. Zur Besoldung des Priesters überwies er an die Stadt Eger 1200 Gulden, deren Zinsen von jährlich 60 Gulden demselben zu reichen waren. Es handelt sich dabei um den Vorgängerbau der heutigen Schloßkapelle, die zur damaligen Zeit die von Wiesau losgelöste Fuchsmühler Kirchengemeinde betreute. Über die genaue konfessionelle Zugehörigkeit des Lehensherrn und seiner Untertanen, lutherisch oder kalvinistisch, läßt sich nichts sagen, jedenfalls konnte sich der Kalvinismus bei uns nie durchsetzen. Christoph von Trautenberg starb kinderlos im Jahr 1575 und wurde in der Stadtkirche zu Kemnath beigesetzt. Bis zum Dreißigjährigen Krieg folgten ihm noch drei trautenbergische Lehensherren nach - Sigmund von Trautenberg, Hans Andreas und Georg von Trautenberg und Sigmund Abraham von Trautenberg.
Als nach den Vorgängen beim sogenannten „Prager Fenstersturz“ die Prager Stände Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, den sogenannten Winterkönig, zum böhmischen König ausriefen, leistete auch Sigmund Abraham von Trautenberg zur Fuchsmühle als Angehöriger der böhmischen Landtafel seine Huldigung an den kurzlebigen König. 1621 zeichnete er noch die von den oberpfälzischen Landständen beschlossene „Kriegshüllf“ für den nun mit der Reichsacht belegten Kurfürsten Friedrich V. Im nahen Böhmen setzte im selben Jahr die Gegenreformation ein, den egrischen Trautenbergern wurden im gleichen Zug teilweise ihre böhmischen Güter entzogen. Sie mußten ihre protestantischen Priester entlassen und wurden dazu gezwungen, entweder zum Katholizismus zu konvertieren, oder aber außer Landes zu gehen. In der Oberpfalz waren nun Truppen des bayrischen Herzogs eingerückt.

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