Ortsbeschreibung
Die etwa 2000 Einwohner zählende Marktgemeinde Fuchsmühl liegt am Ostrand des Steinwaldes. Auf der Herzogöd, einem Ortsteil von Fuchsmühl, verläuft die markante Kontinentalwasserscheide Elbe-Donau. Sie bildet die nördliche Gemarkungsgrenze ab, wo im Anschluß das Gebiet der Stadt Waldershof beginnt. Zum Süden hin, fällt die Übergangszone zum tertiären Senkungsraum der Tirschenreuther Teichpfanne sanfter ab, hier endet das Gemeindegebiet kurz vor der Ortschaft Tirschnitz, wo die Marktgemeinde Wiesau beginnt. Den deutlichen Höhenunterschied von Süd nach Nord (550 m NN – 738 m NN, zeichnet besonders der Verlauf der Staatsstraße 2170 nach. Diese Straße durchschneidet den gesamten Gemeindebereich und zeigt sich heute noch im Wesentlichen identisch, mit einem im frühen 19. Jahrhundert als „Distriktstraße“ bezeichneten Verkehrsweg. Ein unbedarfter, motorisierter Nutzer der Staatsstraße, wird die schon von weitem sichtbare und präsente Wallfahrtskirche von Fuchsmühl visuell als erstes wahrnehmen. Nach der Ankunft im Ort hat, er aber den geschichtlich relevanteren und ortsnamengebenden topographischen Punkt der Marktgemeinde, das Schloß, schon unbemerkt an sich vorüberziehen lassen. Ein aufmerksamerer und mit Kulturlandschaften vertrauter Durchreisender würde wahrscheinlich auf den ersten Blick das Typenbild eines Straßendorfes erkannt haben wollen, wenn er vom südlichen Ortsanfang, über die Kirche hinaus, die Ortschaft durchfahren hat. Doch auch das wäre eine Fehleinschätzung. Das zusammenhängende heutige Ortsbild verfälscht den Blick auf den historischen Werdegang des ehemaligen kurpfälzischen Gutsbezirks und seiner dazugehörigen Haus- und Hofgeschichte. Die markante Wallfahrtskirche trägt auch einen Teil dazu bei, da sich in vielen Gemeinden die alten Höfe um eine mit Mauern bewehrte Kirche und dem Friedhof scharen und damit die Ortsmitte dokumentieren. Das ist in Fuchsmühl bei der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ anders. Sie war von jeher eine Straßenkirche gewesen, die außerhalb der Ortsbegrenzung lag und seit ihren Anfängen mit der vorbeiführenden Straßentrasse, damals Teil eines wichtigen Handelsweges, eng verbunden. Erst im 19. Jahrhundert, nach einem langen Entwicklungsprozeß, hat sich die Ortschaft aus mehreren Dörfern und Weilern, zur heutigen Gemeinde Fuchsmühl zusammengefunden.
Die Historie der ehemaligen Hofmark Fuchsmühl ähnelt sicherlich in vielen Punkten der anderer Landsassengüter in der Oberpfalz, die als solche unsere Heimat zum großen Teil entscheidend mitgeprägt haben.
Schaut man genauer hin, hat aber jedes Gut seine Eigenheiten, die sich entweder geplant, aber vielleicht auch rein zufällig, irgendwann im Laufe der Zeit ergeben haben.